Liebe Freunde der kleinsten Bigband zwischen Klein- und Großingersheim,
wir müssen Euch ja noch über den Abgang unserer Becci informieren. Sie hat leider durch verschiedenste familiäre und musikalische Verpflichtungen nicht mehr die Zeit, unserer Kapelle die notwendige und auch zustehende Aufmerksamkeit zu schenken. Aber sie wird den Bühnen der Region erhalten bleiben, in diversen verschiedenen Konstellationen und Musikstilen. Viel Erfolg dabei!
Die eine geht – die andere kommt: Miri Eberspächer wird den Platz von Becci übernehmen und mit ihrer souligen Mezzo-Stimme unseren Sound bereichern. Sie hat schon mehrmals die Vertretung abwesender Sängerinnen übernommen und kennt die Musik und den Haufen schon ganz gut. Mir freuen uns!
Und dann noch ein paar Gedanken zum Ende der (extrem kurzen) Konzertsaison 2016:
Musikalisches Konsumverhalten, ich sorge mich!
Ja, wir haben es inzwischen eingesehen. Die breite Masse der überhaupt noch Livemusik konsumierenden Menschen hat sich der Verbierzeltung und der Ballermanisierung der Musik nahezu kampflos ergeben und scheint der Verfischerung, der Hinterseeerung, der Silbervereisung und allgemeinen Verpseudovolksmusikung auch noch hinterherzulaufen. Allerdings ist der Flachmusikansturm wohl nur mit geeigneter Promillezahl zu ertragen. Wie sonst liesse sich erklären, dass sich das dem kulturellen Fastfood ergebende und in Dirndl und Lederhose einherblödelnde Volk zuerst voralkoholisieren muss und dann im weiteren Verlauf des Abends hauptsächlich damit beschäftigt ist, den für das Ertragen der “Musik” zu nennen sich verbietenden Lärmausdünstung wohl unerlässlichen Pegel überhaupt rechtzeitig zu erreichen? Wie kann es sein, dass die Örtlichkeiten, wo der gepflegten Abendunterhaltung durch Darbeitung und Genuss handgemachter Musik Referenz erwiesen wird, kaum mehr frequentiert werden und eins ums andere bald schon historische Fest die Flügel streckt und sich entweder aus dem Veranstaltungskalender für immer verabschiedet oder sich ebenfalls der die Trunksucht fördernden Blödbeschallung ergibt? Man weiß es nicht, aber ich prangere das an und es gefällt mir nicht. Gar nicht.
ABER: Es gibt ein kleines Häuflein Unermüdlicher, die neben immer wenigeren anderen die Standarte der wahren Kunst und der musikalischen Vielfalt hochhalten. Die sich dem Bierzelt-Diktat nicht unterwerfen und nicht müde werden, gutes, wahres und rares aus allen Dekaden des popularmusikalischen Schaffens zusammenzutragen, dem Vergessen zu entreissen und die kleinen Liedlein zu hegen und zu pflegen (teilweise sogar zu üben!). Dies kleine Häuflein aufrechter Recken und Reckinnen (oder wie heisst das korrekterweise?) beiderseits der Bühnenkante, Hörer und Macher, Tänzer und Spieler, Darbietende und Geniessende, die, die den Invasoren die Stirn bieten, die sind es, die unser geschätztes Publikum ausmachen. Und für Euch, genau für Dich, Dich und auch Dich machen wir weiter. Jawoll, wir werden uns bemühen, in jedem Jahr, das uns in unseren mehr und mehr vom Alter gezeichneten Körpern und von nachlassender Hirnleistung verdämmerten Köpfen noch verbleibt, diesem hehren Ziel weiter zu folgen, selbst Konzerte zu organisieren und mit euch unsere Musik zu geniessen.
Man hätte auch sagen können: Drauf gesch…, wir machen jetzt eben selbst Konzerte – aber so kommt’s ein wenig gediegener, hihi.
Also, kommt gut über die nasskalte Jahreszeit und habt einen schönen Advent. Bleibt anständig und vor allem uns gewogen,
euren Cerealien der
HORNFLAKES!